Elbbrücke Hohnstorf: Warum werden wir nicht informiert?

Schon vor zwölf Jahren bescheinigte ein Gutachten der Elbbrücke von Hohnstorf nach Lauenburg entlang der B209 „erhebliche Spannungsüberschreitungen“. Seitdem gab es immer wieder Reparaturarbeiten, an einem Neubau scheint aber nun kein Weg mehr vorbeizuführen.

Pikant: Während seit Mitte Dezember in und um Lauenburg sieben Varianten diskutiert werden, wird die südliche Elbseite in die Diskussionen nicht miteinbezogen.

„Als ich im Januar das erste Mal von den Plänen hörte, bin ich aus allen Wolken gefallen. Umgehend habe ich unseren Bürgermeister, Dirk Lindemann informiert, der auch gleich aktiv geworden ist“, so Claus-C. Poggensee, Umwelt- und Verkehrsbeauftragter der Gemeinde Hohnstorf.

Nach Bekanntwerden der Pläne sind sich die Ratsmitglieder der Gruppen CDU /Grünen und SPD /FW einig. Weder die Varianten im Westen noch im Osten sind aus ökologischen und ökonomischen Gründen diskussionswürdig. Für eine neue Querung nahe der jetzigen Brücke müssen die verschiedenen Varianten noch genauer analysiert werden.

„Besonders die mögliche Westumgehung zwischen Hohnstorf und Artlenburg mitten durchs Naturschutzgebiet halte ich für absolut nicht vertretbar“, so Poggensee.  Nach den am 17.12. und 22.01. den Gemeindevertreter*innen in Lauenburg und dem Amt Lütau vorgestellten Plänen sieht diese Variante eine Brücken- oder Tunnellösung vor, die zwischen Glüsing und dem Neubaugebiet in Lauenburg startet und westlich der letzten Häuser Hohnstorfs an die jetzige B209 anschließt.

Auch eine der angedachten Ostquerungen mitten durchs Elbvorland der Sassendorfer Bucht und über die Ausschachtung hinweg durch den Ort ist aus Hohnstorfer Sicht völlig indiskutabel. Eine weitere abenteuerliche Variante sieht die Elbquerung zwischen Hohnstorf und Barförde westlich des Melkhus‘ mitten durch wichtige Lebensräume nicht nur der Vogelwelt im Biosphärenreservat vor.

Einigkeit unter den Ratsmitgliedern der Gruppen CDU /Grünen und SPD /FW herrscht im Hinblick auf die mangelhafte Transparenz des Verfahrens. Gemeinsam mit der Verwaltung ist es ihnen unverständlich, dass weder Hohnstorf noch Artlenburg bisher in den Planungsprozess einbezogen wurden.

Bild: Fotomontage bereitgestellt durch Claus-C. Poggensee

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